Nachhaltigkeitsziele für Unternehmen
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Viele Unternehmen stellen sich aktuell die Frage nach dem Sinn ihrer Unternehmung. Was kann ich für Gesellschaft und Umwelt tun, abseits des Gewinns? Teilweise kommen die Fragen aus intrinsischer Motivation, teilweise sind sie aber auch durch handfeste rechtliche und gesellschaftliche Veränderungen getrieben.
Jedem ist zum Beispiel aufgefallen, dass wir in Deutschland einen Mangel an Arbeitskräften haben. Nicht nur im Bereich der häufig genannten „hochqualifizierten Fachkräfte“, sondern auch in vielen anderen Arbeitsfeldern. Der Blick auf die Einkommensstruktur reicht da schon lange nicht mehr. Überall ist es eng und die Lage wird nicht besser. So nennt das Statistische Bundesamt die Zahl von 12.9 Millionen Erwerbspersonen, die in den nächsten 15 Jahren den Arbeitsmarkt regulär verlassen werden (Stichwort: Babyboomer).
Ein weiterer Treiber für sinnhafte Veränderungen ist die Tatsache, dass sich EU-Wirtschaftsrecht und das Recht der Länder sehr deutlich wandelt. Viele Punkte des ganzheitlichen EU-Ansatzes für nachhaltige Entwicklung finden bereits Anwendung. Sei es in der Auftragsvergabe für geförderte öffentliche Aufträge oder im Bereich von geförderten Kreditlinien bei Nachweis von Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit. Es gibt also richtig was zu gewinnen, wenn man sich um das Thema Nachhaltigkeit intensiv kümmert. Ein Bereich, in dem der Kapitalismus hoffentlich sein Lächeln wiederfindet.
Hinzu kommen noch allgemeine Risiken, wie der Krieg in der Ukraine. Auch hier gibt es Zahlen. Im November 2022 waren bei der Bundesagentur für Arbeit 125.000 Menschen ukrainischer Herkunft in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen gemeldet. 67.000 mehr als vor Kriegsbeginn im Februar 2022. Dazu kommen noch einmal 21.000 Menschen in Minijobs. Sollte ein Großteil dieser Beschäftigen nach einem Kriegsende Deutschland wieder verlassen, so verschärft dies das Problem zusätzlich.
Jobs: Aus dem Angebotsmarkt wurde ein Nachfragemarkt
In diesem Nachfragemarkt können sich Mitarbeiter deutlich häufiger die Firmen aussuchen, die ein „passendes“ Wertegerüst aufweisen. Bedeutet: Früher mussten sich Menschen auf Jobs bewerben und hoffen, dass sie eingestellt werden. Heute müssen die Unternehmen sich so „hübsch“ machen, dass sie für passende Mitarbeiter überhaupt interessant sind. Die Welt hat sich also radikal verändert und unter normalen Umständen wird sich daran auch nichts ändern.
Rechtliche Vorgaben ändern sich erheblich
Ein weiterer Treiber für sinnhafte Veränderungen ist die Tatsache, dass sich EU-Wirtschaftsrecht und das Recht der Länder sehr deutlich wandelt. Viele Punkte des ganzheitlichen EU-Ansatzes für nachhaltige Entwicklung finden bereits Anwendung. Sei es in der Auftragsvergabe für geförderte öffentliche Aufträge oder im Bereich von geförderten Kreditlinien bei Nachweis von Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit. Es gibt also richtig was zu gewinnen, wenn man sich um das Thema Nachhaltigkeit intensiv kümmert. Ein Bereich, in dem der Kapitalismus hoffentlich sein Lächeln wiederfindet.
Nachhaltigkeitsziele: Wo kann ich jetzt starten?
Viele KMU fragen sich unter diesen Umständen, wie sie ihr Unternehmen jetzt anpassen können, um sich auf diese neue Zeit einzustellen. Das Wort Purpose macht die Runde, aber jeder, der beginnt sich damit zu beschäftigen wird meistens erschlagen von der Fülle an Information, Perspektiven, Ausrichtungen und Möglichkeiten. Orientierung ist gefragt.
Nach unserer Meinung sind die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs oder Sustainable Development Goals) der UN hier ein guter Startpunkt, um sich dem Thema Purpose zu nähern.
Doch was sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN?
Im Jahr 2015 verabschiedeten 193 Länder eine Agenda, die bis zum Jahre 2030 die Bemühungen in den 17 genannten Nachhaltigkeitspunkten intensivieren soll. Im Detail findest du die Punkte in der folgenden Grafik:
Als wir uns diese 17 Punkte angeschaut haben, war die erste Reaktion: »Wie soll man das alles schaffen und umsetzen?«. Doch schnell wurde klar, dass es überhaupt nicht darum geht alle Punkte bis zur Perfektion umzusetzen. Es geht vielmehr darum, sich in bestimmten umsetzbaren Bereichen »auf den Weg« zu machen. Perfektion ist nicht das Ziel, sondern das Erschaffen von Bewusstsein. Wenn dieser Druck genommen ist, dann fängt die Auseinandersetzung mit Thema an Spaß zu machen. Purpose und Nachhaltigkeit werden dann eher Teil einer neuen Denkweise, die bei den Meisten immer noch durch knallharten Kapitalismus geprägt ist.
Cool fanden wir in diesem Zusammenhang eine Umfrage der IHK aus dem Jahr 2017. Hier wurde von der IHK München und Oberbayern in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk eine Unternehmensumfrage gemacht, die zeigt, für welche Punkte sich besonders interessieren bzw. welche SDGs für sie am ehesten umsetzbar sind. Die Ergebnisse findest du in der folgenden Grafik:
Für die meisten Unternehmen stehen also die Punkte Geschlechtergleichstellung, menschenwürdige Arbeit/Wirtschaftswachstum, Maßnahmen zum Klimaschutz und Partnerschaft bei der Erreichung von Zielen ganz oben. Die Vermeidung von Hunger, Leben unter Wasser und Frieden, Gerechtigkeit, starke Institutionen sind mehr außerhalb der direkten Umsetzungsmöglichkeiten.
Für welche Nachhaltigkeitsziele würdest du dich entscheiden? Welche Nachhaltigkeitsziele und welcher Purpose wären dir wichtig in dem Unternehmen, das du mit deiner Mitarbeit beglückst?
All diese Zahlen und Informationen treffen auf eine spannende Wahrheit, denn ca. 30 % aller Unternehmen haben noch nie etwas von SDGs oder Nachhaltigkeitszielen der UN gehört. Immerhin sind wir aber vielleicht wirklich auf einem guten Weg, denn die anderen zwei Drittel haben bereits davon gehört und/oder messen dem Thema eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu.
Hier gibt es von der IHK auch einen allgemeinen SDG Wegweise als PDF.
Ende der Ersten Halbzeit
Nach dem Beschluss der Agenda haben wir jetzt im Grunde Halbzeit. Sicherlich hätte alles deutlich schneller gehen können, aber ganz so unzufrieden muss man auch nicht sein. Es hat sich rechtlich eine Menge verändert und es ist Bewusstsein entstanden. Das ist doch schon ein guter Start und nicht ganz so schlecht im Vergleich zu anderen Reformen, wie das Recht auf einen Kita-Platz von dem wir wohl in der Praxis Lichtjahre entfernt sind.
Das wirklich Gute ist, dass jeder mitmachen kann und im Laufe der Zeit Vorteile (auch wirtschaftliche) daraus ziehen kann.
Seit wir uns dem Thema Purpose zugewandt haben, passiert wirklich etwas in unseren Köpfen. Grund genug für dieses Thema in 2024 ein eigenes Konferenz-Festival zu erschaffen, auf dem sich die Menschen gegenseitig inspirieren und unterstützen können. Die PUR:POSE. Das wird super.
Wenn du dich an der Entwicklung beteiligen willst, melde dich einfach bei uns.