Die Marge und der Gewinn spielen eine unglaublich wichtige Rolle auf dem Weg zum Purpose in Unternehmen, da es sich gerade nicht um einen antikapitalistischen Ansatz handelt. Viele der Basis-Elemente des Unternehmens-Purpose basieren auf der Möglichkeit ausreichend Kapital zu erwirtschaften, um damit eine gewisse Form der Entspanntheit zu erschaffen, die ein Arbeiten am Purpose überhaupt erst ermöglicht. Ein Unternehmen, dass ständig unter finanziellem Druck steht, wird kaum die Kraft entwickeln, sich wirksam mit dem Thema Purpose zu beschäftigen. 

Aber auch die Art des Angebots ist entscheidend für die Umsetzung von Purpose in Unternehmen. Es muss eine Form der Identifikation ermöglichen. Viele werden jetzt daran denken, dass es darum geht für Frieden, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz glaubhaft einzutreten, doch das ist nicht das Thema. Es muss ein Angebot sein, hinter dem alle Agierenden (Inhaber, Führung und Mitarbeiter) jeweils stehen können. Der Ansatz gilt also für den Waffenproduzenten Rheinmetall genauso wie für Greenpeace. Die einen sehen einen Sinn darin, das, was sie haben, auch mit Waffengewalt zu beschützen und die anderen sehen für sich eher einen pazifistischen Weg. Die Entwicklung von Purpose ist nicht an ein kulturelles oder gesellschaftliches »richtig« bzw. »falsch« gebunden, sondern nur an die Basis-Werte, die zu einer möglichst hohen Identifikation führen. So wird dich vielleicht erschrecken, dass der Purpose-Ansatz genauso für das Team um Donald Trump oder einen Mafia-Clan passen kann. Es ist ein universeller Ansatz.