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Google bald nur noch mit .com-Domain - SEO-Auswirkungen

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Hintergrund der Information

Google hat am 15. April 2025 angekündigt, alle lokalen Suchmaschinen-Domains (ccTLDs) – etwa google.de, google.fr, google.co.uk – schrittweise auf die Hauptdomain google.com umzuleiten. Wer also z. B. google.de aufruft, sieht künftig google.com in der Adressleiste. Wichtig: Laut Google ändert sich abgesehen von der URL nichts an den Suchergebnissen oder deren Lokalisierung. Schon seit 2017 liefert Google nämlich unabhängig von der Domain lokale Ergebnisse auf Basis des Standorts des Nutzers. Die Umstellung soll die Suche weltweit vereinheitlichen und die Nutzererfahrung vereinfachen. Die SEO-Expertin Aleyda Solis spricht auf X gar von der „ultimativen ccTLD-zu-gTLD-Konsolidierung“ seitens Google. Doch was heißt das nun konkret für uns SEO- und Marketing-Verantwortliche? Ist das ein Weltuntergang für unsere lokalen Suchergebnisse, hreflang-Setups und internationale SEO-Strategien – oder am Ende nur kosmetische Änderung in der Adressleiste? Schauen wir uns die Folgen für lokale Suche, Geo-Targeting, internationale SEO und das Nutzerverhalten im Detail an.

Lokale Suchergebnisse – bleibt alles beim Alten?

Die wichtigste Frage zuerst: Verändern sich jetzt meine Suchergebnisse vor Ort, nur weil oben .com steht statt .de?
Spoiler: Nein! Google betont ausdrücklich, dass sich an der Funktionsweise der Suche nichts Grundlegendes ändert. Dein Standort entscheidet, was du zu sehen bekommst – nicht die TLD. Wenn du also in Deutschland suchst, bekommst du weiterhin deutsche Ergebnisse und Inhalte, selbst wenn die Adresse auf .com endet. Googles John Müller meinte schon 2017, dass diese Änderung „für SEO eigentlich nichts ändert“. Rankings und Local Pack bleiben business as usual. Lediglich die referenzierende Domain in Analytics-Berichten könnte sich ändern (Stichwort: mehr Traffic über google.com statt google.de). 

Ein Beispiel: Du sitzt in den USA und möchtest deutsche Ergebnisse sehen. Früher konntest du google.de nutzen – das funktioniert längst nicht mehr. Google erkennt deinen Standort und zeigt dir trotzdem US-Ergebnisse, selbst auf google.de. Wenn du Ergebnisse eines anderen Landes willst, musst du in den Sucheinstellungen das Zielland manuell umstellen (oder einen VPN nutzen). Für die lokale SEO deines Unternehmens bedeutet das: Alles bleibt beim Alten. Deine Mühe, lokal relevante Keywords zu optimieren und Google My Business (bzw. das Google Unternehmensprofil) zu pflegen, war nicht umsonst – diese Faktoren bleiben entscheidend. Google liefert den Nutzern weiterhin lokale Antworten, nur eben unter einer einheitlichen Domain. Unterm Strich ändert sich für deine lokalen Rankings nichts direkt durch diese Domain-Umstellung.

Geo-Targeting und hreflang – was passiert mit der internationalen Ausrichtung?

Vielleicht fragst du dich, ob diese Änderung deine internationale Website-Strategie beeinflusst. Nutzt Google künftig überhaupt noch hreflang und Geo-Targeting-Signale, wo doch alle auf .com suchen? Entwarnung: Deine Geo-Targeting-Einstellungen und hreflang-Tags bleiben genauso wichtig wie zuvor. Google leitet zwar seine eigenen Domains um, aber für deine Website gelten nach wie vor die bekannten Regeln der internationalen SEO. Wenn du also verschiedene Sprach- oder Länderversionen deiner Seite hast, musst du diese weiterhin korrekt auszeichnen und ausrichten. Google selbst hat nur die Nutzer-Domain vereinheitlicht, nicht die Bewertung von Website-Domains. Eine ccTLD-Website (z. B. .de) bleibt ein starkes Signal für den jeweiligen Ländermarkt. Erst 2024 hat Googles Gary Illyes bestätigt, dass lokale Domains in ihrem Land „tendenziell besser“ ranken, weil Google Inhalte „lokal zum Nutzer“ bevorzugt. Mit anderen Worten: Eine .de-Website hat weiterhin einen kleinen Heimvorteil in Deutschland. (Allerdings betont Google auch, dass eine .com mit passender Sprache und Inhalt genauso gut ranken kann – der Vorteil der ccTLD ist „nicht allzu groß“. Viel wichtiger ist, dass Sprache und Inhalt zum Nutzer passen. 

Oder wie Gary Illyes sagt: 

„If the language of a site matches the user’s query language, that probably has more impact than the domain name itself.“

Eine deutschsprachige Seite auf einer .com-Domain wird also einen englischsprachigen Inhalt auf .de in Deutschland outperformen, simply because Sprache > Domain. Für dich bedeutet das: Hreflang bleibt Gold wert. Stelle sicher, dass deine hreflang-Implementierung sauber ist, damit Google die richtige Sprach-/Länderversion ausliefert. Wenn du eine generische Domain für mehrere Länder nutzt, behalte die Geo-Targeting-Einstellungen in der Google Search Console im Blick (für Verzeichnisse/Subdomains). Und vergesse nicht den Content selbst: Google erkennt lokale Relevanz nicht nur an Domain oder hreflang, sondern auch an Hinweisen im Inhalt. 

Praxistipp:
Erwähne relevante Städte/Länder auf deinen Seiten (wo es Sinn ergibt), um Google klare lokale Signale zu geben. Insgesamt unterstreicht Googles Schritt nur, was wir längst wissen: Eine saubere internationale Ausrichtung braucht technische Signale und lokale Inhalte – an diesen Basics ändert auch die Umleitung auf google.com nichts.

Google fokussiert auf .com Domain | CAMPIXX

Internationale SEO-Strategien – Domainwahl, Struktur und Fokus

Muss ich jetzt meine gesamte Domainstrategie überdenken? Zum Glück nein – zumindest nicht allein wegen dieser Google-Änderung. Ob du auf länderspezifische Domains (ccTLDs wie .de/.fr) oder eine globale Domain (gTLD wie .com mit Unterverzeichnissen oder Subdomains je Land) setzt, hängt weiterhin von deinen Zielen und Ressourcen ab. Google’s Entscheidung, alle Nutzer auf google.com zu führen, bedeutet nicht, dass ccTLDs an Wert für Websites verlieren. Wie oben erwähnt, genießen lokale Domains weiterhin einen leichten Vertrauensbonus bei Google und bei den Nutzern. Ein Nutzer in Deutschland klickt z. B. eher auf einen .de-Link, weil er sich davon lokal relevante Inhalte verspricht. 

Dieses Vertrauen in lokale Domains bleibt ein Argument für ccTLDs in deiner Strategie – vor allem, wenn Marke und Markt dies hergeben. Andererseits zeigt Googles Move, dass man mit einer einzigen Domain sehr wohl die ganze Welt bedienen kann, solange man die Inhalte richtig lokalisiert. Google selbst geht mit gutem Beispiel voran: „One Google to rule them all.“ Für viele Unternehmen kann eine konsolidierte .com-Domain mit Sprachverzeichnissen effizienter sein (zentrales Linkbuilding, einheitliche Authority, einfachere Pflege). Wichtig ist dann aber, dass jede Sprachversion optimal auffindbar ist – sprich: hreflang, lokale Keyword-Optimierung, ggf. eigenes Hosting/CDN für Ladezeit in Zielmärkten, etc. 

Der Aufwand verteilt sich anders, aber vom Grundsatz her gilt: Beide Wege führen zum Ziel, wenn sie richtig umgesetzt sind

Was sich durch Googles Änderung leicht ändert, ist unser Vorgehen beim Ranking-Check und der Marktanalyse. Früher haben wir mal schnell google.fr aufgerufen, um zu sehen, wie unsere Seite in Frankreich rankt. Damit ist jetzt Schluss – egal welche Google-URL du nutzt, Google serviert dir primär die Ergebnisse für deinen aktuellen Standort. Für echtes internationales Monitoring heißt das: Nutze SEO-Tools mit Standort-Simulation oder die Möglichkeit, in Google die Region manuell einzustellen. Zum Glück bieten praktisch alle professionellen Rank-Tracker die Option, Rankings aus verschiedenen Ländern abzufragen – daran solltest du jetzt umso mehr denken. Deine internationale SEO-Strategie an sich muss aber nicht neu erfunden werden.

Fokussiere dich weiterhin auf lokale Relevanz, saubere technische Umsetzung und gute Nutzererfahrung in jedem Zielmarkt. Googles Domain-Redirect ändert nichts an den Erfolgsfaktoren, sondern nimmt uns höchstens einen simplen (aber unzuverlässigen) Trick fürs manuelle Prüfen ab.

Nutzerverhalten – wie reagieren die Suchenden?

Bleibt noch die Frage, wie die User damit umgehen. Hand aufs Herz: Die meisten Nutzer dürfte diese Änderung kaum jucken. Viele merken vermutlich nicht einmal, dass in der Adressleiste plötzlich .com steht, denn wer achtet heute noch bewusst auf die URL, wenn er googelt? Die allermeisten tippen einfach Stichwörter ins Browserfeld oder nutzen die Google-App, ohne die Domain direkt einzugeben. Für den Otto-Normal-Sucher ändert sich quasi nichts. Er bekommt weiterhin Ergebnisse in seiner Sprache, für seine Region. Die Oberfläche von Google.com wird je nach Standort und Einstellungen automatisch lokalisiert sein – bist du in Deutschland, erscheint Google.com auf Deutsch und zeigt dir „Ergebnisse für Deutschland“. Ein kleiner Effekt könnte sein, dass manche Nutzer im ersten Moment verwirrt sind: „Bin ich jetzt auf der internationalen Google-Seite? Warum .com?“ 

Gerade erfahrenere Internetnutzer kennen den Unterschied von früher und könnten denken, sie sehen nun „globale“ statt lokale Ergebnisse. Hier ist Aufklärung gefragt: Google.com ist nicht mehr „US-Google“, sondern schlicht das Google, das dich anhand deines Standorts erkennt. Sollte also ein Kollege oder Kunde besorgt fragen, warum er plötzlich Google.com sieht – beruhige ihn. Google will das Nutzererlebnis vereinfachen, nicht verkomplizieren. 

Aus Marketingsicht interessant: 

In deinen Web-Analysen werden jetzt alle organischen Suchzugriffe von einer einheitlichen Quelle kommen (google.com statt aufgesplittet nach google.de, .fr etc.). Das vereinfacht vielleicht das Reporting globaler Kampagnen, erschwert aber die Aufschlüsselung nach Ländern minimal. Du wirst stärker auf andere Segmentierungen (wie die Nutzerland- oder Sprach-Einstellungen) achten, um Traffic nach Markt aufzuschlüsseln. Für das Nutzerverhalten auf den Suchergebnisseiten selbst spielt die Änderung kaum eine Rolle. Die Nutzer klicken auf das, was ihnen relevant erscheint – ob oben Google.com steht, beeinflusst die Klickentscheidung nicht. Wichtiger ist, dass dein Snippet und deine Domain im Ergebnis Vertrauen wecken. Eine lokale Domainendung kann hier weiterhin positiv wirken, wie oben erwähnt. Insofern: Sorge dafür, dass dein Angebot für den Nutzer passt – Google liefert es ihm, Domain-Redirect hin oder her.

Mehr Austausch zu diesen Themen gefällig?

Die bekommst du am 11. Juni 2025 auf der AI:CAN oder 12.-13. Juni 2025 auf der CAMPIXX in Berlin.

Marco Janck | SEO & Content-Marketing | CAMPIXX
Inhaber & Gründer at  | 030959998720 | support@sumago.de | Website

Marco Janck ist Online-Marketing-Experte mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in SEO und Content-Marketing. Er ist Gründer und Inhaber der Sumago GmbH mit Sitz in Berlin. Unter diesem „Dach“ agieren die Boutique-SEO-Agentur SEONAUTEN und die CAMPIXX mit seinen Konferenz-, Fortbildung- und Informationsangeboten. Marco Janck ist aktiver Speaker auf anderen Konferenzen, wie der SMX, SEOkomm, SEO Day oder dem OMT. Weiterhin ist er aktiver und bekannter Podcast-Host in den Podcasts Wayne und Jung & Janck im CAMPIXX-Universum. Vor der Gründung von Sumago war Marco 27 Jahre lang Polizist in Berlin.